Wenn du hier fleißig mitliest und vielleicht sogar meinen Newsletter abonniert hast, hast du dich wahrscheinlich schon mal mit deinem Farbtyp auseinander gesetzt.
Direkt vorneweg: der Farbtyp alleine ist nicht immer der heilige Gral für die perfekte Farbe im Outfit. Ein schönes Beispiel finde ich Brautkleider: Auch wenn Weiß oder Ecru nicht in deiner persönlichen Farbübersicht vorkommen, wirst du in einem klassischen Brautkleid trotzdem wunderbar strahlen.
Egal, ob du in dem Thema noch ganz neu bist oder ein alter Hase – Du kannst heute bestimmt die ein oder andere Farbe neu für dich entdecken!
Was ist überhaupt ein Farbtyp?
Farben sind ein wichtiger Bestandteil unserer Garderobe und sagen manchmal ganz schön viel über unsere Persönlichkeit aus. Doch nicht jeder Farbton passt zu jedem Hauttyp und jeder Haarfarbe. Deshalb ist es interessant, seinen eigenen Farbtyp zu kennen, um die perfekten Farben für das Lieblingsoutfit auszuwählen.
In diesem Blogbeitrag stelle ich dir die bekannteste Methode vor, mit der du dich deinem persönlichen Farbtyp annähern kannst und gebe dir wertvolle Tipps, wie du die passenden Farben für dein Outfit findest.
4 Farbtypen – Das Jahreszeitenmodell
Gerade am Anfang ist es hilfreich auf ein bewährtes Modell zu setzen. Beim Jahreszeitenmodell unterscheidet man vier Farbtypen, die man anhand äußerer Merkmale wie Haar-, Haut- und Augenfarbe bestimmen kann.
Betrachte deine Haut unbedingt ungeschminkt und bei Tageslicht. Bei der Haarfarbe solltest du von deiner Naturhaarfarbe ausgehen. Denn es geht hier immer um die Farben, die deinem natürlichen Typ zum Strahlen verhelfen sollen.
Geschminkt kann man nämlich durchaus auch andere Farben tragen, da man mit einem guten Make-Up etwas nachsteuern kann. Das ist neben dem inneren Strahlen übrigens auch der Grund, warum klassische Brautkleider eigentlich von jeder Frau getragen werden können.
Diese ganze Typ-Sache ist übrigens vor allem bei den Kleidungstücken wichtig, die gesichtsnah getragen werden. Bei einem Rollkragenpulli oder einem Halstuch lohnt es sich also ganz besonders auf die Farbe zu achten. Und mit einem Tuch, das dich zum Strahlen bringt, lässt sich auch ein Outfit, dass farblich vielleicht nicht perfekt zu dir passt, wunderbar optimieren.
Also keine Sorge – Auch wenn du dich in den Beschreibungen nicht hundertprozentig wiederfindest, entdeckst du hier neue Farben für dich, auf die du vorher vielleicht nicht gekommen bist! Am Ende ist nur eines wichtig, nämlich dass du dich in deiner Kleidung wohl fühlst.
Farbtyp Frühling
Der Frühling steht für Erneuerung, Aufbruch und vor allem frische Farben. Auch der fröhliche und leuchtende Farbtyp Frühling spiegelt diese Eigenschaften wider. Lass dich inspirieren und entdecke die Welt der warmen, strahlenden Töne des Frühlings!
- Haut: warmer Hautton, oft Sommersprossen
- Augen: hell
- Haare: Blond, helles Rot
Die Farben für dein Lieblingsoutfit:
Warme und helle Farben, gerne leuchtend, beispielsweise frühlingshafte Grüntönen oder gelbliche Rottöne.
Diese Farben sind nicht perfekt für dich:
Vermeide dunkle, kräftige Farben und klassische Blautöne. Auch Weiß steht dir leider nicht besonders gut und macht dich blass.
Farbtyp Sommer
Den Sommer verbinden wir mit warmen Sonnenstrahlen. Doch nicht nur in der Natur findet man diese Farbpalette wieder – auch bei den Menschen gibt es einen Farbtyp, der sich dem Sommer zuordnen lässt. Entdecke sanfte Pastelltöne und frische Akzente des Sommers!
- Haut: kühler Hautton, manchmal Sommersprossen
- Augen: Blau, Grau
- Haare: Blond, kühles Braun
Die Farben für dein Lieblingsoutfit:
Kühle und helle Farben, gerne pastellig, aber auch gedeckt. Darunter fallen Blautöne und beispielsweise bläuliche Rottöne. In Türkis, Rosa, Grau oder Weiß siehst du fabelhaft aus.
Diese Farben sind nicht perfekt für dich:
Warme Farbtöne wie Sonnengelb, Feuerrot oder Maigrün stehen dir nicht. Vermeide am besten knallige Farben, sondern wähle eher gebrochene Farbtöne.
Farbtyp Herbst
Herbsttypen sind eine der faszinierendsten Farbtypen. Sie haben eine erdige Ausstrahlung und oft goldenes oder rötliches Haar, die sie von anderen Farbtypen unterscheidet. Lass dich vom herbstlichen Farbreigen inspirieren!
- Haut: warmer Hautton, manchmal Sommersprossen
- Augen: Braun, Grün
- Haare: Braun, Goldblond, Rot
Die Farben für dein Lieblingsoutfit:
Warme und dunkle Töne, gerne gedeckt, beispielsweise gelbliche Rottöne und Olivgrün. Neben warmen Braun- und Ockertönen kannst du auch gelbstichiges Petrol tragen.
Diese Farben sind nicht perfekt für dich:
Vermeide helle Farben wie Pastellrosa und Weiß. Auch Farben wie kühles Eisblau und Zitronengelb stehen dir leider nicht.
Farbtyp Winter
Auch der Winter ist nicht nur eine Jahreszeit, sondern ein Farbtyp: Menschen mit einem Wintertyp zeichnen sich durch kühle und klare Farben mit einer strahlenden Eleganz aus. Entdecke den besonderen Charme des Farbtyps Winter!
- Haut: kühler Hautton, helle Haut
- Augen: Blau, Dunkelbraun
- Haare: Dunkles Braun, Schwarz
Die Farben für dein Lieblingsoutfit:
Kühle und dunkle Farben, gerne intensiv, beispielsweise Veilchenlila oder Magenta. Dir stehen kräftige Rottöne und bläuliche Grüntöne super!
Diese Farben sind nicht perfekt für dich:
Vermeide alle warmen Farben wie Orange, gelbliches Grün oder Ocker. Auch pastelllive Farben stehen dir oft nicht.
Mischtypen
Nicht jeder Mensch lässt sich hundertprozentig in eine Schublade pressen. Es gibt auch Mischtypen und unterschiedliche Ausprägungen in diesem System.
Und natürlich gibt es auch komplett unterschiedliche Systeme mit unterschiedlicher Herangehensweisen, zum Beispiel das 12er-Farbsystem mit weitere Zwischenstufen zum Jahreszeitenmodell.
Farbkombinationen
Bleiben wir mal bei unserem Modell mit den Jahreszeiten: Das schöne an den Farben innerhalb eines Farbtyps ist, dass sie fast alle miteinander harmonieren. Wenn du deinen Farbtyp kennst, fällt es dir später automatisch leichter, Lieblingsstücke miteinander zu kombinieren.
Sieh dir die Farbgruppierungen oben noch mal genauer an und picke dir jeweils zwei Farben heraus. Mag sein, dass die Kombi etwas gewagt erscheint, aber sie passen irgendwie zusammen. Das liegt teilweise auch daran, dass sich kalte und warme Farben jeweils auf der gleichen Hälfte im Farbkreis befinden.
Kalte und warme Farben
Manchmal ist es tatsächlich nicht so leicht, zwischen warmen und kühlen Farben zu unterscheiden. Auch hier kannst du dir die Paletten von oben noch mal anschauen: Die Farbpalette für den Sommer und den Winter enthält kalte Farben, die für Frühling und Herbst warme Farben.
Denke einfach mal an deinen Farbmalkasten, in dem du einer Farbe Blau oder Gelb hinzufügst. Je mehr Blau in deiner Farbe am Ende enthalten ist, desto kühler ist sie. Umso gelber deine Farbe ist, desto wärmer ist sie auch.
Lass uns das mal am Beispiel Rot kurz durchspielen: Bordeaux ist beispielsweise ein bläuliches Rot und somit kühl. Feuerrot ist eher gelbes Rot und alleine schon von der Wortbedeutung her ziemlich warm.
Genauso funktioniert es mit allen anderen Farben. Auch ein Grau kann dabei einen kühlen oder warmen Touch bekommen. Blau und Gelb sind prinzipiell eindeutig, aber ein Blau mit Gelbanteil wie Petrol oder Aqua geht in eine warme Richtung und ein Gelb mit grüner Tendenz wie Zitronengelb kann unter Umständen auch von kühlen Farbtypen getragen werden.
Mehr Inspirationen für deinen Kleiderschrank
Capsule Wardrobe
Schau mal, ob dir die Farben deines Lieblingsoutfits Rückschlüsse über deinen Farbtyp geben. Denn es ist nicht umsonst deine Feel-good-Kombi und du kannst mal eine neue, passende Farbe dazu kombinieren.
Wenn du sogar ganze Wohlfühlen-Kombinationen mit zueinander passenden Farben findest, bist du auf dem besten Weg zu einer Capsule Wardrobe. Das ist innerhalb eines Farbtyps sogar recht einfach umzusetzen. In diesem Blogbeitrag findest du mehr Infos zum Thema Capsule Wardrobe.
Stoffe kaufen
Egal ob uni, Muster oder Streifen – du siehst Stoffe jetzt vielleicht in einem anderen Licht. Denn hier fängt die Reise eines selbstgenähten Kleidungsstücks ja oft an.
Schau dir mal mein Entscheidungsdiagramm zum Thema »Passt der Stoff zu mir?« an. Dort findest du viele hilfreiche Tipps, um Fehlkäufe zu vermeiden. Denn die meisten Lieblingsstücke in unserem Kleiderschrank passen nicht nur vom Schnitt her, sondern auch von der Farbe perfekt zu uns.
Mein Farbtyp
Mein Farbtyp ist der Sommer. Wie ich meinen Farbtyp vor vielen Jahre gefunden habe, kannst du hier nachlesen. Ich selbst sehe mich übrigens als Sommer mit Tendenz zum Herbst. Im 12er-System wäre das dann ein »Soft Summer«.
Das heißt jetzt nicht, dass ich nur Farben aus diesen Paletten tragen würde und genauso wenig, dass ich alle Farben aus meiner Palette in meinen Kleiderschrank lassen würde. Allerdings geht Blau bei mir tatsächlich immer. Das ist meine absolute Wohlfühlfarbe. Hier findest du meine Ode an Blau – und auch für die oft umstrittene Farbe Lila habe ich mal eine Lanze gebrochen.
Hilfe! Wie fange ich an?
Das war jetzt alles ein bisschen viel auf einmal?
Hier eine Kurzanleitung:
- Suche dir bunte Stoffe, Tücher oder sonstige Textilien zusammen.
- Halte die Farben vor dem Spiegel an dein Gesicht und beobachte, bei welchen Farben deine Augen mehr strahlen oder du dich instinktiv wohler fühlst. Achte auf Tageslicht und dass du ungeschminktes bist.
- Teste alle Farben, die dir gefallen, noch mal in einem helleren und einem dunkleren Farbton.
- Anschließend vergleichst du deine Farben mit den Farbbeispielen oben. Wo passt die Farbe am besten dazu? Oder hast du vielleicht einen Treffer?
- Trage deine neuen Farben im Alltag erstmal als Halstuch oder schlichtes Oberteil. Du kannst deine bisherigen Farben weiterhin verwenden – auch wenn sie nicht perfekt deinem Typ entsprechen. Lass dich nicht verunsichern!
Viel Spaß beim Austesten und Herumprobieren!